Das sollten Neugründer über die Besteuerung von deutschen Unternehmen im Jahr 2024 wissen – 10 wichtige Faktoren

Das sollten Neugründer über die Besteuerung von deutschen Unternehmen im Jahr 2024 wissen – 10 wichtige Faktoren

Wer in Deutschland ein Unternehmen gründen möchte, muss sich zwangsläufig mit den aktuellen Steuergesetzen vertraut machen. Insbesondere in Deutschland sind die steuerlichen Vorschriften komplex, sodass Neugründer sich ausreichend Zeit nehmen sollten, um keine Steuerfehler zu begehen. 

Die Auswirkungen aktueller Steuerreformen

Der Gesetzgeber erlässt im Laufe der Zeit neue steuerliche Vorschriften, an die sich alle Unternehmen halten müssen. Daher sollten sich Neugründer bereits vor der Unternehmensgründung mit den steuerlichen Auswirkungen ihres Geschäftsmodells auseinandersetzen. Um Steuerfehler zu vermeiden, sollte ein umfangreiches Verständnis von aktuellen steuerlichen Reformen sowie deren Auswirkungen auf die Besteuerung des eigenen Unternehmens aufgebaut werden. Grund hierfür ist, dass sowohl Unkenntnis als auch falsche Interpretationen der neuen Vorgaben unangenehme finanzielle und unter Umständen auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.

1. Die richtige Unternehmensform auswählen

Auch im Jahr 2024 ist die Wahl einer zum Geschäftsmodell passenden Unternehmensform eine der wichtigsten Aufgaben von Neugründern. Ein oft begangener Steuerfehler besteht darin, dass sich Neugründer unüberlegt und ohne intensive vorherige Recherche für eine bestimmte Unternehmensform entscheiden. Das ist deshalb ein großer Fehler, weil die Wahl der Rechtsform großen Einfluss auf die Besteuerung des Unternehmens hat. Es ist empfehlenswert, sich mit einem erfahrenen Steuerberater zusammenzusetzen, damit hier kein schwerwiegender Fehler begangen wird.

2. Berücksichtigung der Umsatzsteuerpflicht

Neugründer müssen berücksichtigen, dass ihr Unternehmen aller Voraussicht nach der Umsatzsteuerpflicht unterliegt. Ausgenommen hiervon sind lediglich Kleinunternehmer, die eine bestimmte Umsatzgrenze nicht überschreiten. Diese liegt gemäß § 19 Umsatzsteuergesetz (UStG) bei 22.000 Euro für das vorangegangene Kalenderjahr und bei 50.000 Euro für das laufende Kalenderjahr. Im Normalfall wird diese Grenze überschritten, sodass regelmäßig Umsatzsteuer an das zuständige Finanzamt abgeführt werden muss. Wird diese Pflicht vernachlässigt, kann dies rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

3. Darum ist die ordnungsgemäße Buchführung so wichtig

Der Gesetzgeber schreibt Unternehmen die Anfertigung einer ordnungsgemäßen Buchführung vor. Dabei stellt dies auch eine wichtige Grundvoraussetzung für die korrekte Abführung von Steuern dar. Wenn Neugründer von Beginn an auf eine sorgfältige Buchführung achten, lassen sich Steuerfehler leicht vermeiden. Professionelle Buchhaltungsdienstleister und digitale Buchhaltungstools können hierbei unterstützen. Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung gelten für alle Unternehmen und sind teilweise aus dem Handelsgesetzbuch (HGB) sowie aus der kaufmännischen Praxis heraus entstanden. Konkret heißt es in § 238 Abs. 1 HGB, dass jeder Kaufmann dazu verpflichtet ist, Bücher zu führen. Aus diesen müssen seine Handelsgeschäfte und seine Vermögenslage hervorgehen.

4. Nutzung von steuerlichen Fördermöglichkeiten

Ein häufiger Steuerfehler von Neugründern besteht darin, dass sie sich ausschließlich mit den Pflichten der Unternehmensbesteuerung in Deutschland auseinandersetzen, nicht aber mit den positiven Aspekten. Hierzu zählen verschiedene steuerliche Fördermöglichkeiten, die Neugründer finanziell entlasten sollen. Wer diese Optionen kennt, kann seine steuerliche Situation optimieren und hat dadurch mehr Geld zur Verfügung.

5. Optimierung und Vermeidung von Steuern

Neugründer sollten unbedingt den Unterschied zwischen illegaler Steuervermeidung sowie legaler Steueroptimierung kennen. Eine Optimierung der steuerlichen Belastung im Rahmen des Gesetzes ist grundsätzlich erlaubt und wird keine negativen Konsequenzen nach sich ziehen. Nicht legale Steuervermeidungsstrategien jedoch gilt es unbedingt zu vermeiden, da diese zur Steuerhinterziehung führen. Wer sich nicht sicher ist, ob er mit seinem Vorgehen Steuern auf legale Weise optimiert oder Steuern unerlaubterweise vermeidet, sollte sich Unterstützung von einem kompetenten Steuerberater holen.

6. Chancen und Risiken der digitalen Buchhaltung

Die digitale Buchhaltung bringt zwar einige Chancen für Neugründer mit sich, da automatisierte Prozesse den Zeit- und Arbeitsaufwand deutlich reduzieren, birgt aber auch gewisse Risiken. Hier sind vor allem die Bereiche Datenschutz und Sicherheit zu nennen. Neugründer müssen sicherstellen, dass die Daten von Kunden sicher verwaltet werden. Ansonsten drohen neben einem Imageschaden auch rechtliche Konsequenzen. Um solche Risiken zu minimieren, sollte eine geeignete Software zum Einsatz kommen. Auch Schulungen für die Mitarbeiter sind zu empfehlen, damit diese mit der Software umzugehen wissen. Dies sorgt dafür, dass die Buchführung ordnungsgemäß durchgeführt wird, sodass es zu keinen Steuerfehlern kommt. Bei der Abgabe der Steuererklärung kann eine Steuersoftware helfen.

7. Vorbereitung auf Betriebsprüfungen

Früher oder später wird das eigene Unternehmen aller Voraussicht nach mit einer Betriebsprüfung konfrontiert. Hier ist eine sorgfältige Vorbereitung von großer Bedeutung, damit es im Rahmen der Prüfung zu keinen hohen Nachzahlungen oder gar der Aufdeckung von Steuerhinterziehung kommt. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, sodass Neugründer darauf achten sollten, dass ihre Buchführung von Anfang an tadellos ist und alle finanziellen Transaktionen transparent erfasst werden. Zusätzlich dazu sollte die Buchhaltung regelmäßig überprüft werden, um potenzielle Steuerfehler erkennen und korrigieren zu können. Fallen Fehler erst im Rahmen einer Betriebsprüfung auf, ist es bereits zu spät. Um das Unternehmen gut auf mögliche Betriebsprüfungen vorzubereiten, ist die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Steuerberater zu empfehlen.

8. Internationale Geschäfte

Wenn das Unternehmen über die eigenen Landesgrenzen hinaus tätig werden soll, gilt es die internationalen Steuergesetze zu kennen. Das hierfür erforderliche Wissen können sich Neugründer meist nicht selbst aneignen, sodass sie mit einem international erfahrenen Steuerberater zusammenarbeiten sollten, um Steuerfehler vermeiden zu können.

9. Regelmäßige Weiterbildung im Steuerrecht

Es ist wichtig, dass sich Neugründer nicht nur während der Unternehmensgründung intensiv mit dem deutschen Steuerrecht auseinandersetzen, sondern stets auf dem aktuellen Stand bleiben. Das erfordert eine kontinuierliche Weiterbildung in diesem Bereich. Hierfür kann entsprechende Fachliteratur genutzt werden. Auch die Teilnahme an Schulungen im Steuerrecht stellt eine sinnvolle Methode dar.

10. Nutzung von Finanzierungsmöglichkeiten

Neugründer sollten sich stets mit bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten auseinandersetzen, um das für weiteres Wachstum erforderliche Kapital einzuwerben. Zu den aktuellen Optionen zählt das Projekt „Dein Traum“, welches Neugründern bei erfolgreicher Bewerbung ein Startkapital von 100.000 Euro zur Verfügung stellt.